Deutsche Meisterschaft im Downhill

Bild "Berichte:SteinachDM_2020_200.jpg"In Steinach im Thüringer Wald wurde am vergangenen Wochenende die Deutsche Meisterschaft im Downhill ausgetragen. Für den Ortsclub Lüneburg e. V. waren Dion Mauersberger und Adrian Wienecke mit von der Partie.

Normalerweise ist der iXS Downhill Cup die größte nationale Rennserie. Die Corona Pandemie sorgte zu Beginn des Jahres für Verschiebungen und im weiteren Jahresverlauf hagelte es Absagen aller Rennen der Serie. Mit der Austragung des Rookies Cup Anfang September zeigte der kleine Ort Steinach in Thüringen, dass es möglich ist unter Corona Bedingungen mit einem entsprechendem Hygienekonzept ein Rennen zu veranstalten. Aufgrund der erfolgreichen Durchführung fiel die Entscheidung die Deutsche Meisterschaft 2020 Ende September dort auszutragen.

Im Vorfeld wurde nahezu täglich der Wetterbericht studiert. Leider sagte dieser Niederschlagsmengen voraus die die Auswahl des Sportgeräts von Fahrrad auf Stand Up Paddleboard und Schlauchboot erweiterte. Also richtig norddeutsches Schietwetter. Beste Bedingungen für die beiden Nordlichter. Eigentlich.

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Bereits am Freitag war im normalen Bikeparkbetrieb Training auf der noch relativ trockenen Strecke möglich. Die Strecke in Steinach ist sehr lehmig, beinhaltet viele Wurzeln und auf einzelnen Abschnitten fährt man auch losem Schiefer. Gesteckt war sie schnell und sehr straight. Dion und Adrian kannten den groben Streckenverlauf bereits aus den Vorjahren sodass Sie sich einzelne Streckenteile für ein Sektionstraining vornahmen und verschiedene Linien ausprobierten. Alles in allem waren beide sehr gespannt was das Wochenende bereithalten würde.

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Der Samstag startete fast wie gewohnt mit dem Pflichttraining. Es hatte sich die Nacht über bereits eingeregnet weshalb mit einer matschig rutschigen Strecke zu rechnen war. Das Hygienekonzept sah zur Vermeidung größerer Ansammlungen vor, dass die unterschiedlichen Klassen zeitlich versetzt trainieren müssen. So waren die Nachwuchsklassen, die Klasse Elite Women und die Pro Masters Klassen in einem Block vor der, mit über 60 Startern größten Klasse, Elite Men dran. Adrian, der dieses Jahr sein erstes Jahr in der Pro Masters 1 startet, war daher vor Dion (Elite Men) im Training weshalb beide getrennt voneinander trainieren mussten  und daher wenig voneinander profitieren konnten.

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Die Strecke ist während des Trainings zu einer Matschpiste mutiert und wurde immer anspruchsvoller. Dennoch kamen beide gut mit den Bedingungen zurecht und blickten zuversichtlich dem Samstagnachmittag stattfindenden Seeding Run entgegen. Adrian war als Erster an der Reihe und brachte mit einem guten wenn auch zögerlichen Lauf einen 6. Platz in der Qualifikation ins Ziel. Dion konnte mit einem souveränen Run einen guten 27. Platz in der Klasse Elite Men ins Ziel bringen.

Der Sonntag startete mit leichtem Regen, welcher aber im Laufe des Trainings aufhörte und somit wenigstens von oben für trockene Bedingungen sorgte. Der Boden wurde durch den fehlenden Regen jedoch zusehends zäher und langsamer. Auch einige Streckenteile haben unter der anhaltenden Feuchtigkeit sehr gelitten. Tiefe Löcher und Spurrinnen waren die Folge.

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Dann stand das erste und gleichzeitig letzte Finale der Saison 2020 an. Adrian wollte an das Ergebnis vom Vortag anknüpfen und peilte eine Top 5 Platzierung im Final Run an. Ein grober Fahrfehler mit folgendem Sturz machte seinen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Am Ende reichte es für ihn nur für einen undankbaren vorletzten Platz.

Dion war bis in die Haarspitzen motiviert den „großen Jungs“ um die Ohren zu fahren. Er startete auf eine gut abgetrocknete Piste. Beste Voraussetzungen um eine gute Zeit in den Hang zu brennen! Bis zur Mittelstation und den parallel verlaufenden (und nach wie vor sehr rutschigen) offenen Wiesenkurven sah alles nach einem perfekten Lauf aus. Er verpasste den Punkt zum Anbremsen der zweiten Kurve und musste um einen Sturz zu vermeiden die Strecke verlassen. Das Reglement sieht vor, dass ein Fahrer, welcher die Strecke während eines offiziellen Laufs verlässt wieder an der gleichen Stelle in die Strecke einsteigen muss um nicht disqualifiziert zu werden. Heißt: Anhalten, zurückschieben, auf das Rad springen und wieder auf Geschwindigkeit kommen. Das alles auf einem äußerst rutschigem, matschigem Rasenhang. Was dieser Fauxpas für seine Zeit bedeutete muss nicht extra erwähnt werden. Am Ende nur ein Platz 53.

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Beide sind wohlauf und erfreuen sich bester Gesundheit, was bei diesem Wetter und unter den Bedingungen auch schnell mal anders aussehen kann. Alles in allem waren beide froh dieses Jahr noch einmal das Rennfeeling geniessen zu dürfen und beide blicken zuversichtlich auf die nächste Saison.

Cheers!

Eure Nordlichter Dion und Adrian.

Bilder: David Behrendt, Christin Schlufter, Enne Wienecke